Die ÜbersetzerInnensuche: EineN ÜbersetzerIn zu suchen ist nicht schwer, die/den Passenden zu finden doch gar sehr.

Auf welche Kriterien soll ich bei der ersten ÜbersetzerInnensuche achten?

  • Suchen Sie nach einer/einem ÜbersetzerIn, deren/dessen Muttersprache die Zielsprache (= Sprache, in die der Text übersetzt werden soll) ist.
  • Wählen Sie die/den ÜbersetzerIn entsprechend des Fachgebiets Ihres Auftragstextes aus. ÜbersetzerInnen spezialisieren sich in der Regel auf zwei bis drei Fachgebiete (Medizin, Recht, Wirtschaft, Tourismus, Technik, Chemie, etc.).

Welche Information braucht die/der ÜbersetzerIn beim ersten Kontakt?

Geben Sie bekannt,

  • aus welcher Sprache (= Ausgangssprache) in welche Sprache (= Zielsprache) übersetzt werden soll.
  • was für Art von Text sie übersetzen lassen wollen (Dokument, Urkunde, Bericht, Fachtext, Gebrauchsanweisung, Geschichte, Korrespondenz, etc.).
  • für welche Zielgruppe der Text bestimmt ist (PensionistInnen, ÄrztInneN, MigrantInnen, SchülerInnen etc.).
  • falls es noch weitere, relevante Informationen gibt (Liefertermin, Format, Verrechnung, etc.)

Wie werden Übersetzungen verrechnet?

In Österreich ist die Verrechnung pro Normzeile (= 55 Anschläge inklusive Leerzeichen) üblicher als Wortpreise oder Stundensätze. Je nach Schwierigkeitsgrad wird die Normzeile im Kostenvoranschlag berechnet.

Zu Stundensätzen (oder Seitenpreisen) beispielsweise kommt es eher bei Bearbeitung von Texten (Korrektorat, Lektorat etc.).

Woher weiß ich, wie „schwierig“ mein Text ist?

Am besten Sie senden nach Aufforderung der/des ÜbersetzerIn einen Ausschnitt des Textes an die/den ÜbersetzerIn. Sie/Er kann am besten den Schwierigkeitsgrad und das Fachvokabular abschätzen.

Wie ist es möglich, dass der Preis einer Übersetzung je nach ÜbersetzerIn variiert?

ÜbersetzerIn ist kein geschützter Beruf. In Österreich gibt es jedoch drei Universitäten, an denen Übersetzen studiert werden kann. ÜbersetzerInnen mit Ausbildung und Berufserfahrung setzen daher ihre Preise erfahrungsgemäß höher an als ÜbersetzerInnen ohne Ausbildung und/oder ohne Berufserfahrung. Neben der beruflichen Ausbildung gelten auch Mitgliedschaften bei Berufsverbänden als Qualitätsmerkmal.

Dazu kommt, dass die Preispolitik bei selbstständigen ÜbersetzerInnen anders gestaltet ist als bei Übersetzungsagenturen. Bei Zweiteren müssen die zusätzlichen Bürokosten einberechnet werden.

Auch die gewünschte Sprachkombination oder ein knapper Liefertermin haben Einfluss auf den Preis.

In meinem Text werden viele Textstellen wiederholt, wie wird damit umgegangen?

Sollten Sie einen Text übersetzen lassen wollen, der über einen hohen Grad an sich wiederholenden Textbausteinen verfügt, wenden Sie sich an eine/n ÜbersetzerIn mit einer Übersetzungssoftware. Viele ÜbersetzerInnen arbeiten mit CAT tools (computer assisted technology tools) wie z.B. MemoQ, SDL Trados, Across etc. Es handelt sich dabei um Softwares, die bereits übersetzte Textbausteine vorschlagen, sobald diese wiederkehren. Übersetzungssoftwares sind allerdings keine reine Maschinenübersetzung, da das Tool nur Textbausteine vorschlägt, die die/der ÜbersetzerIn bereits zuvor übersetzt hat.

Was ist eine beglaubigte Übersetzung?

Meist Dokumente (Geburtsurkunden, Studienzeugnisse, Heiratsurkunden, Anträge, etc.) bedürfen einer beglaubigten Übersetzung. Diese muss von einer/einem beeideten (manchmal auch „ermächtigt“ oder „vereidigt“ genannt) ÜbersetzerIn ausgestellt werden. Fragen Sie Ihre/n ÜbersetzerIn, ob sie/er beeidet ist, wenn Sie eine beglaubigte Übersetzung benötigen.

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