Lost in correction.

Es ist wohl eine Berufskrankheit, selbst auch Milchpackungen Fehler zu suchen. Aus diesem Grund werde ich sowohl im beruflichen wie auch im privaten Bereich immer wieder gefragt, „schnell mal drüber zu lesen“. Doch Texte zu korrigieren ist wie ein Suchrätsel, für das man seine Augen schärfen kann. Hier ein paar Tipps aus der Trickkiste:

1. Herzlich willkommen auf meinem Blog!

Der Wunsch enthält das Adjektiv „willkommen“, welches kleingeschrieben wird.

Nur wenn ich der lang nicht gesehenen Person „ein herzliches Willkommen bereiten“ möchte, ist damit das Nomen „das Willkommen“ im Sinne des Empfangs gemeint und wird daher groß geschrieben.

2. Doppelpunkte: kein Problem

Groß ist die Unsicherheit nach einem Doppelpunkt. Schreibt man nun groß oder klein? Das hängt davon ab, was nach dem Ankündigungszeichen folgt.

Nach einem Doppelpunkt schreibt man das erste Wort eines vollständigen Satzes groß, allerdings klein, wenn danach nur ein Satzteil oder einzelnes Wort folgt.

3. Apostroph bei Namen

Der Genitiv erfreut sich im Deutschen keiner großen Beliebtheit. Manch einer sagt, er würde vom Dativ verschlungen werden. Doch Totglaubte leben länger – solange man sie mit Würde behandelt.

Vor einigen Monaten konnte man in der ganzen Stadt Werbung für „Oma’s Apfelstrudel“ finden. Dieser ist vermutlich lecker, leider aber falsch. Er sollte „Omas Apfelstrudel“ heißen, um wirklich wohl zu munden.

4. Es tut mir leid

Oft liest man „Es tut mir Leid.“ Die Entschuldigung ist zwar von großer Bedeutung, wird aber seit 2006 wieder klein geschrieben. Sie kommt von dem Verb „leidtun“ (und nicht von dem Nomen „das Leid“).

Anders allerdings, wenn man von „Leid antun“ spricht.

 

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