Die Urlaubszeit lässt uns gern in die Ferne schweifen – ob gedanklich oder tatsächlich. Manchmal jedoch ist die Ferne ganz nah. Sie liegt uns auf der Zunge; in Form von Worten, die vom anderen Ende der Welt, aus uns unbekannten Sprachen stammen.

Worte wandern ein

Fremdworte aus dem Englischen, Französischen oder Italienischen werden meist schnell enttarnt: Anglizismen gibt es viele in der deutschen Sprache. Ob Fastfood, Date, Meeting, Show, Software, Ticket oder Toast. Sie sind nicht mehr wegzudenken. Deutsch ist auch reich an Gallizismen. So sprechen wir u.a. von Enfant terrible, Fauxpas, Rendezvous, Büro, Bordell, Journalist und Mode. Italienische Wurzeln wiederum haben Worte wie Ambiente, Konto, Lotto, Bank und Olive.

Doch es gibt viele Worte aus anderen Sprachen, deren Ursprung auf den ersten Blick, oder besser gesagt Klang, nicht erkennbar ist. Ein schönes Beispiel dafür ist Tohuwabohu aus dem Hebräischen. In der Bibel heißt es, die Erde war „wüst und leer“, was seine eigentliche Bedeutung ist. Heute beschreibt es ein Chaos, ein Durcheinander oder ein unordentliches Kinderzimmer, das die Eltern schon mal in Rage bringen kann. In Rage? Ein Wort, das wir wiederum dem Französischen zu verdanken haben.

Konnte das Kinderzimmer dann doch noch aufgeräumt werden, winkt manchmal eine Schokolade (aus Aztekisch) als Belohnung. Doch auch viele andere Sprachen haben uns Worte des Genusses verschafft. Aus dem Arabischen kommen beispielsweise Alkohol und Kaffee.

Abends geht es nach dem Haare waschen mit Shampoo (aus Hindi) ins Bett, wobei der Pyjama (ebenfalls Hindi) nicht vergessen werden sollte.

Am nächsten Morgen wird noch schnell gefrühstückt. Doch was? Die Erwachsenen trinken Tee (aus Kantonesisch) oder vielleicht doch einen Cappuccino (aus Italienisch)? Der Nachwuchs labt sich an Joghurt (aus Türkisch) mit frischem Obst wie Pfirsich (aus Griechisch) und einem Löffel Marmelade (Portugiesisch). Doch, oje, was für ein Tollpatsch (aus Ungarisch), mit einem Schwung wird der Cappuccino verschüttet. Was für ein Schlamassel (aus Jiddisch)!

Fremdwörter begegnen uns täglich.

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