Relevanz von Übersetzungs- und Dolmetschleistungen

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat in ihrer Resolution A/71/L.68 vom 24. Mai 2017 den 30. September offiziell als International Translation Day (offizielle Übersetzung ins Deutsche: Tag des Übersetzens) anerkannt. Auf diese Weise hebt sie die tragende Rolle der professionellen SprachmittlerInnen hervor, welche ihren unverzichtbaren Beitrag zur Verständigung und zum Frieden zwischen den Völkern und Nationen leisten – und doch meist unsichtbar bleiben.

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen

Schon seit Langem wird in Österreich der 30. September von den Berufsverbänden für Dolmetschen und Übersetzen gemeinsam feierlich begangen. Dieses Jahr lud der Berufsverband UNIVERSITAS Austria am 29.09. im Namen der „Translationsplattform“ alle deren Mitglieder ein, den Tag gebührend zu feiern.

Feierliches Beisammensein

Nach einer beeindruckenden Ringstraßenführung, bei der man das historische Wiener Stadtzentrum bestaunen, die Weltgeschichte Revue passieren lassen und den Insidertipps lauschen konnte, wurde in der Wiener Urania gefeiert. In nettem Ambiente hatten die DolmetscherInnen und ÜbersetzerInnen die Möglichkeit zum Austausch und zum Netzwerken.

Um halb acht gab es bei Popcorn und Getränken einführende Worte der Präsidentin von UNIVERSITAS Austria, sowie Videobotschaften des Präsidenten von FIT und der Regisseurin des Films „Vor der Morgenröte“, der im Anschluss vorgeführt wurde.

Krönender Abschluss

Der gezeigte Film zeichnet ein Bild vom Leben des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig im Exil. Mit Josef Hader in der Hauptrolle werden in sechs Episoden seine letzten Lebensjahre zwischen 1936 und 1942 beschrieben. Seine Zerrissenheit zwischen dem Leben in fremden Ländern und der Sehnsucht nach einer Heimat, die auf diese Weise nicht mehr existiert, spricht Bände. Das Leiden an Entwurzelung, der Druck, politisch Stellung zu beziehen, der Wunsch zu helfen, und die Resignation, nicht helfen zu können, enden im gemeinsamen Suizid mit seiner zweiten Ehefrau Lotte.

Die echt anmutenden Dolmetschszenen bei Empfängen, Versammlungen und Pressekonferenzen, für die professionelle DolmetscherInnen hinzugezogen wurden, sollten besonders hervorgehoben werden. Diese Szenen schaffen eine besondere Atmosphäre, verweisen auf die tragende Rolle von DolmetschInnen und schlugen somit eine schöne Brücke zum Anlass der Feierlichkeiten.

Nach der Filmvorführung ließ man den Abend gemütlich ausklingen und konnte Frau Reuer, einer im Film mitwirkenden Dolmetscherin, Fragen zum Film stellen sowie mit KollegInnen auf den fulminanten Abend anstoßen.